Hiwwe wie driwwe - Pfälzisch in Amerika
GenreDokumentation
RegieChristian Schega, Benjamin Wagener
Laufzeit91:00 Minuten
SpracheDeutsch, Englisch, PA-Dutch, Pfälzisch
FormatFull-HD
Jahr2016-2019
LandDeutschland, USA
Nummer074

400.000 Amerikaner sprechen einen Pfälzer Dialekt? Im Dokumentarfilm „Hiwwe wie Driwwe“ von Benjamin Wagener und Christian Schega geht der in Pennsylvania geborene und aufgewachsene Douglas Madenford auf eine Spurensuche durch seine Heimat und durch die Pfalz. Doug trifft dabei auf viele Menschen und erfährt, was von der pfälzischen Sprache und der Kultur in Amerika noch übrig ist und wie sie sich „hiwwe wie driwwe“, hier in Deutschland und drüben in Amerika entwickelt hat.

Die Dokumentation "Hiwwe wie Driwwe - Pfälzisch in Amerika" mischte im Frühjahr 2019 die Pfalz auf. Zahlreiche Zeitungsartikel, Fernseh- und Radiointerviews und letztenendes die Mundpropaganda sorgten dafür, dass man an unserem Film kaum vorbei kam. Keiner aus unserem kleinen Kernteam, dass den Film machte, hätte sich das am Anfang der Reise träumen lassen.

Vor ca. 300 Jahren wanderten viele Pfälzer aus ins ferne Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen. Die Gründe waren vielfältig: Hunger nach mehreren schlechten Ernten, religöse Verfolgung, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit. Das Kuriose: die Auswanderer haben sich ihre Sprache und Kultur erhalten und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben, so dass es noch heute ca. 400.000 Menschen in Amerika gibt, die - natürlich neben Englisch - immer noch quasi Pfälzisch sprechen. Besser gesagt eine Sprache, die dem Pfälzischen Dialekt sehr ähnlich ist. Aber auch so manch kulturelle Dinge haben sich erhalten. So gehen manche der Pennsylvania-Dutch, wie sich sich die Nachfahren heute nennen, auch anderen pfälzischen Gewohnheiten nach: wie Saumagen essen oder Elwetritsche jagen.

Als wir davon erfahren haben und auch klar wurde, dass dazu noch nie ein richtiger Film gemacht wurde, war für Benjamin Wagener und mich klar: da müssen wir einen Film dazu machen. Mit Douglas Madenford, einem in Pennsylvania geborener Autor und Musiker, haben wir übers Internet über seinen YouTube-Kanal den idealen Protagonisten gefunden. Er erkundet im Film Traditionen der pfälzischen Kultur “hiwwe wie driwwe”, hier in Deutschland und drüben in den USA.

Im Sommer 2017 konnten dann nach langer Vorbereitungszeit endlich die Dreharbeiten beginnen. Nach drei Wochen Dreh in den USA und weiteren 10 Tagen Dreh in der Pfalz, hatten wir mehr als genug gedreht, um daraus in mühsamer Kleinarbeit aus den fast 40 Stunden Rohmaterial, einen 90-minütigen Kinofilm zu schneiden. Der Schnitt, die Animationen und die Farbkorrektur und Tonmischung brauchten natürlich seine Zeit, so dass wir über ein Jahr später endlich den fertigen Film hatten.

Am 13. April 2019 war es dann endlich soweit: der Film feierte seine große Premiere im Universum-Kinocenter in Landau. Im Anschluss daran startete dann die Kinotour, bei der wir dann zwei Wochen lang den Film an jedem Abend in 1-2 Kinos präsentieren konnten. In der ersten Woche begleitete uns auch Douglas Madenford.

Der Ansturm an die Kinos war so groß, dass sämtliche Veranstaltungen restlos ausverkauft waren. Daraufhin haben alle Kinos, bei denen auch eine Premierenveranstaltung stattgefunden hat, den Film ins reguläre Programm aufgenommen. Da lief der Film dann neben anderen Filmen wie unter anderem "Avengers". Insgesamt lief der Film so über 40 Wochen und machte zusammen mit der im Sommer folgenden Open-Air-Kinotour ca. 18.000 Zuschauer. Hinzu kommen noch weitere Zuschauer in den USA, die den Film bei einer kleinen Tour, die wir im Sommer 2019 machten sehen konnten. Und auch heute noch - wenn die Kinos nicht gerade wegen der Pandemie geschlossen sind - wird der Film hin und wieder gezeigt.

Passend zu Nikolaus 2019 erschien dann auch die DVD des Films, die nun mit Hilfe von Mindjazz Pictures aus Köln in den Handel kam. Im Herbst 2020 folgte dann auch die Veröffentlichung des Films im Streaming-Format auf Amazon. Im Frühjahr 2021 erscheint auch ein Buch unseres Sprachexperten Dr. Michael Werner, der im Film ebenfalls eine große Rolle spielt, mit dem Titel "Hiwwe wie Driwwe - Der Pennsylvania ReiseVERführer".

Gefördert wurde das Projekt unter anderem von der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz, dem Bezirksverband Pfalz, der Sparkassen Stiftung Germersheim-Kandel und zahlreichen Crowdfundern. Ohne diese finanzielle Unterstützung, wäre das Projekt schlichtweg nicht möglich gewesen.